Auf unserer Fahrt von Warschau nach Krakau haben wir noch ein Zwischenziel eingebaut: Czestochowa (dt Tschenstochau), eines der grössten Mariensaktuarien der Welt. Vier Millionen Menschen pro Jahr kommen hier her, um bei der „Schwarzen Madonna“ um Beistand zu bitten.
Die Madonna ist eine Ikone, vermutlich 1300 entstanden, 121,8 x 81,3 cm gross. Der abgebildeten Muttergottes mit dem Jesuskind auf dem Arm wird die wundersame Rettung der Festung Jasna Gora zugeschrieben und das ist der Ort wo das Kloster mit der Gnadenkapelle mit eben dieser Ikone steht!
Nach der Fahrt von Warschau kamen wir um 12.30 beim Kloster an, fanden subito einen Parkplatz und machten uns auf ins Kloster. Ich ging dann nochmals zurück, die Kurzen kamen nicht gut an. Dann zuerst ein Besuch in der sehr schönen Basilika, aber wo ist die Black Madonna?! Nach einem Besuch bei der Infomation erhielten wir Lageplan mit Anpirschroute und den Hinweis, dass das Bild erst um 13.30 zu sehen sei.
Also, wir machten uns auf zum Warteplatz und siehe da, die Türen der Gnadenkapelle wurden schon um 13.15 geöffnet. Mit einigen feierlichen Ellbogenstössen wurden wir vor das Gitter des Hochaltars gespült, auf dem auch der durchschossene Gürtel von Papst Jan Pawel gezeigt wird, aber die Madonna war natürlich abgedeckt. Als nächstes öffnete der Zeremonienmeister-Priester das Tor zum „Schnoogi-Parcours. Dort fanden sich die Unzähligen ein, die auf den Knien hinter dem Hochaltar durchrutschten. Zahlreiche Priester tauchten aus Seitengängen auf und setzten sich nach mindestens 3 Kniefällen in dem Vorraum des Hochalters. Der Zeremonienmeister steht nun am Stehpult und gibt einige Erklärungen in Polnisch ab. Dann wechselt er auf Englisch und in diesem Moment läutet das Mobiltelefon! Es ist seins, „the holy iPhone“ sagt er und nimmt es ab. Die meisten Anwesenden lachen.
Danach dramatische Musik, der Vorhang wird langsam nach oben gezogen, alle um uns herum gehen auf die Knie, gut für die Sicht mit der Kamera!
Dann die letzten 150 km nach Krakau, Auto abgeben (3057 km) und das Appartment nahe der Altstadt beziehen, dann Apero im jüdischen Viertel und zum Znacht zum Argentinier.
Morgen steht dann noch eines der sieben polnischen Wunder auf dem Programm!