Noch ein kurzes Summary unserer USA Südstaatenreise;
Wir sind 6500 Meilen, etwa 10’000 km in 51 Tagen gefahren, im Schnitt also 127 Meilen oder 200 km pro Tag. Total 166 Gallonen oder 600 l Benzin verbraucht und dafür etwa CHF450.- bezahlt!! CO2 Abgabe ist mit dem Rental Agreement abgedeckt.
Wir haben in 23 verschiedenen Unterkünften zwischen 1 bis 4 Nächte verbracht, im Schnitt also etwa 2 Nächte pro Übernachtungsort.
Mehr als 35 Parks und Historic Sites haben wir besucht.
Und hier die Rundreise. Denver, Alamosa, Santa Fé, Roswell, Carsbad, Big Bend, San Antonio, Austin, Corpus Christi, Galveston, Woodlands, Beaumont, Lafayette, Baton Rouge, Natchez, Vicksburg, Clarksdale, Memphis, Hot Springs, Yellville, Willow Spring, Emporia, Ellinwood, Denver.
Und noch ein Beitrag zum Thema Blogging von Bella Isa (Name dem Blogger bekannt):
Unser letzter Reisetag führte uns von Ellinwood 700 km nach Westen, zurück zu unserem Ausgangsort bei unseren Freunden in Highlands Ranch.
Trotz den gut sieben Stunden Fahrt, reichte es noch, um uns das Fort Larned in Kansas anzusehen. Das Fort wurde 1860, nach mehreren Provisorien, gebaut und war bis 1878 in Betrieb. Es diente in erster Linie dem Schutz des Santa Fe Trails, ein wichtiger Handelspfad zwischen Independence, Missouri und Santa Fe, zuerst Mexiko und nach dem amerikanisch-mexikanischen Krieg dann New Mexico. Die gesamte Reise mit Pferd und Wagen dauerte etwa 8 Wochen.
Ausserdem versuchte das Fort als Agency des Indian Bureau die Konflikte mit den Indianern zu schlichten – mit mässigem Erfolg. Ein anderes wichtiges Element war die US Post. Sie wurde ebenfalls auf dieser Route transportiert und erforderte besonderen Schutz.
Zu Hochzeiten waren 1400 Mann Belegschaft im Fort einquartiert. Mit der Fertigstellung des Eisenbahnnetzwerkes 1872 schwand die Bedeutung des Trails und damit auch die des Forts zunehmend und selbes wurde dann 1878 von der Armee aufgegeben.
Danach ging es für uns durch unendliche Ebenen mit Weizen und anderen Kulturen auf menschen- und autoleeren Strassen Richtung Denver, Colorado.
In Highlands Ranch angekommen, wurden wir mit einem „Fusion-Znacht“ verwöhnt: Ein hervorragender Wurschtsalat mit erstaunlich guten amerikanischen Cervelat, Senfsauce, Zwiebeln, Tomaten und Ei! Einzig mit dem Gruyère war nichts, der, den wir vor sieben Wochen aus der Schweiz mitgebracht hatten, war schon gegessen!
Zum Dessert frische und warme Doughnuts vom Feinsten. Das hat gepasst.
Das wars. Das war der letzte Reiseblog, ein Summary wird vermutlich noch folgen.
Allen, die unsere Reise mitverfolgt und kommentiert haben – Dangge villmoll!
Great Bend: Coffee Bar!
Poor Guy!
Ein riesiger Windpark entsteht nahe von Great Bend.
Fort Larned, die Offiziersunterkünfte. Normalerweise hatten der Kommandant und die Offiziere ihre Familien dabei.
Fort Larned: Sammelplatz mit den Gebäuden.
Typischer Ochsenkarren, wie er auf dem Santa Fe Trail verwendet wurde.
Nach dem gestrigen etwa fünfstündigen Gewitter war es heute wieder trocken und wir steuerten unsere erste Destination, das „Tallgrass Prairie National Preserve“, an.
Von der ehemaligen, riesigen Prairie in den Great Plains sind gerade noch 4% übrig und das Meiste davon befindet sich in den Flint Hills, Kansas – und hier ist der Park angesiedelt.
Er besteht einerseits aus den 1878 erbauten und jetzt nicht mehr aktiven Spring Hill Ranch=Gebäuden und andrerseits aus etwa 40 Meilen Wanderwegen, die durch die Tallgrass Prairie führen.
Wir schauten uns ein- zwei Gebäude an und machten uns dann auf eine zweistündige, abwechslungsreiche Rundwanderung durch das Prairiegebiet. Laut Ranger gibt es noch einige Bisons, die hier leben, wir konnten jedoch keinen erspähen.
Anschliessend fuhren wir, vorbei an doch recht zahlreichen kleineren Ölpumpen, 200 km weiter nach Westen bis Elliswood, wo wir ein Zimmer im „Historic Wolf Hotel“ gebucht hatten. Ein spezielles Ambiente und auch unsere letzte Nacht in einem Hotelzimmer auf dieser Reise.
Die Scheune der Spring Hill Ranch – sie war zu ihrer Zeit eine der Grössten in Kansas.
Die Leitplanken für das Verladen des Viehs.
Sicht auf das Spring Hill Rancher Haus.
Blick über das Tallgrass.
Ganz interessante Blüten, auch hier.
Und hier.
Und hier.
Das Fox Creek Schulhaus, das in der Nähe der Ranch erstellt wurde, um sicherzustellen, dass die Siedler ihre Kinder auch ausbilden lassen können.
Unterwegs im „Dry State“ Kansas = da lohnt es sich, bei solchen Liquorbuden in der Pampas zu stoppen, sonst kann es passieren, dass der Schlummertrunk ausfällt …
Unterwegs, Rekrutierungsinfo von Burger King: Schicht Manager für 13$ pro Stunde, 2 Wochen Ferien? Beitag an Rente? Sicher werden die Taxen noch abgezogen. Es scheint wie die moderne Sklaverei.
Unser Wolf Hotel in Ellinwood, gebaut 1892 und im Nationalen Register von historischen Objekten registriert.
Unser Zimmer.
Der Aufenthaltsraum.
Und das Besondere: es hat unterirdische Gänge mit Läden und Bars, die am Wochenende geöffnet werden. Einzelne Gänge gehen bis zum Bahnhof oder zur Brauerei, wir hatten aber keinen Zugang.
550 km ging es heute Richtung Nordwest. Wir haben die Ozarks verlassen, Springfield umfahren und, kurz nach der Grenzüberschreitung nach Kansas, einen Halt beim „Fort Scott National Historic Site“ eingelegt.
Das Fort wurde 1842 von der US Army erstellt und diente als Aussenposten zur Sicherung der Grenze zum Indianergebiet. 1846 bis 1848 kämpften viele der Dragoons (damalige Elitesoldaten, die zu Pferd und zu Fuss kämpfen konnten) im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg.
Danach wurde das Fort von der Armee verlassen und die Gebäude versteigert. Mit dem Aufflammen des Bürgerkriegs 1861 kam die Unions-Armee zurück nach Fort Scott und verwendete es als Versorgungsstützpunkt und Ausbildungszentrum (das Fort selbst wurde nie angegriffen). Interessant fand ich, dass hier auch drei Indianer-Kompanien, die mit den Unionisten kämpften, ausgebildet wurden.
Das wars dann, könnte man meinen, aber 1869 begann der Ausbau des Eisenbahnnetzes und viele Leute wehrten sich gewalttätig gegen die Expansion. Das Militär kam zurück, mit dem Auftrag, die Eisenbahnarbeiter zu beschützen und sicherzustellen, dass der Ausbau und damit auch der Zusammenhalt der neuen Nation vorangetrieben werden konnte.
Nach dem Besuch ging es auf einsamen Strassen weiter durch weite Ebenen mit Landwirtschaft und vielleicht da und dort noch etwas Prairie bis Emporia. Wir liegen hier am Berührungspunkt von Bible Belt (ich habe für das 20’000 Einwohner Städtchen mit Universität mehr als 20 Kirchen gezählt) und der Tornado Alley (Emporia wurde 1974 von einem F4 Tornado getroffen, 6 Toten und 200 Verletzte waren die Folge).
Ein gemütlicher Tag in den Ozarks heute. Bei kühlerem und später regnerischem Wetter fuhren wir gegen Mittag zu den Alley Springs und der dortigen Alley Mill, 1894 gebaut. Der Ranger hat uns die Mühle von der Unterwasserturbine (kein konventionelles Wasserrad) über die Transmissionswellen und Riemen bis zu den Mühlen im Erdgeschoss und den Schüttelsieben im Obergeschoss kompetent erklärt.
Die Mühle wurde ursprünglich als Kornmühle konzipiert, das in der Annahme, dass die Eisenbahn bald in der Nähe einen Stopp einrichten würde. Damit, so wurde spekuliert würden die An- und Ablieferung von Korn und Mehl die, für diese Zeit hohe Kapazität der Mühle ausnutzen können. Erstens kommt es anders und Zweitens als man denkt.
Die Eisenbahn blieb mindestens 10 Meilen entfernt, was zum Mangel an Korn führte und so die Mühle zur Maismühle umfunktioniert wurde, was einfacher zu operieren war (Mais ist einfacher zu mahlen) und vor allem, die lokalen Farmer bauten alle Mais an.
Zusätzlich wurde noch ein Sägewerk an die Turbine angehängt, was dem lokalen Gewerbe die Herstellung von Baubrettern erlaubte.
Die Quelle selbst ist ein etwa 10 Meter tiefer Trichter aus dem das Wasser aufströmt. Mit 81 Millionen Gallonen (31’000 m3) wird der durchschnittliche tägliche Ausstoss angegeben.
Für eine Mühle natürlich ideal, einen permanenten Wasserstrom für den Antrieb zu haben.
Noch eine kurze Rundtour, ein Picnic an der Quelle und dann ging es bei zunehmendem Regen zurück.
Alley Mill, Sicht auf den Turbinenkanal.
Alley Mill, die Kornmühlen, angetrieben über Riemen von der Welle im Untergeschoss.
Eine kleinere Version der regulierbaren Turbine, die in Alley Mill eingebaut wurde.
Eines der Schüttelsiebe im Obergeschoss, mit seiner Hilfe wurde die Konsistenz des Mehls konstant gehalten.
Blick auf die Quelle.
Die Wasserschnellen am Damm.
Abfluss Richtung Jack’s Fork.
Auf der Rückfahrt: ein typischer Friedhof mit Briefkasten, man weiss ja nie!