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Tag 56, Emporia – Tallgrass Prairie – Ellinwood

Nach dem gestrigen etwa fünfstündigen Gewitter war es heute wieder trocken und wir steuerten unsere erste Destination, das „Tallgrass Prairie National Preserve“, an.

Von der ehemaligen, riesigen Prairie in den Great Plains sind gerade noch 4% übrig und das Meiste davon befindet sich in den Flint Hills, Kansas – und hier ist der Park angesiedelt.

Er besteht einerseits aus den 1878 erbauten und jetzt nicht mehr aktiven Spring Hill Ranch=Gebäuden und andrerseits aus etwa 40 Meilen Wanderwegen, die durch die Tallgrass Prairie führen.

Wir schauten uns ein- zwei Gebäude an und machten uns dann auf eine zweistündige, abwechslungsreiche Rundwanderung durch das Prairiegebiet. Laut Ranger gibt es noch einige Bisons, die hier leben, wir konnten jedoch keinen erspähen.

Anschliessend fuhren wir, vorbei an doch recht zahlreichen kleineren Ölpumpen, 200 km weiter nach Westen bis Elliswood, wo wir ein Zimmer im „Historic Wolf Hotel“ gebucht hatten. Ein spezielles Ambiente und auch unsere letzte Nacht in einem Hotelzimmer auf dieser Reise.

Die Scheune der Spring Hill Ranch – sie war zu ihrer Zeit eine der Grössten in Kansas.

Die Leitplanken für das Verladen des Viehs.

Sicht auf das Spring Hill Rancher Haus.

Blick über das Tallgrass.

Ganz interessante Blüten, auch hier.

Und hier.

Und hier.

Das Fox Creek Schulhaus, das in der Nähe der Ranch erstellt wurde, um sicherzustellen, dass die Siedler ihre Kinder auch ausbilden lassen können.

Unterwegs im „Dry State“ Kansas = da lohnt es sich, bei solchen Liquorbuden in der Pampas zu stoppen, sonst kann es passieren, dass der Schlummertrunk ausfällt …

Unterwegs, Rekrutierungsinfo von Burger King: Schicht Manager für 13$ pro Stunde, 2 Wochen Ferien? Beitag an Rente? Sicher werden die Taxen noch abgezogen. Es scheint wie die moderne Sklaverei.

Unser Wolf Hotel in Ellinwood, gebaut 1892 und im Nationalen Register von historischen Objekten registriert.

Unser Zimmer.

Der Aufenthaltsraum.

Und das Besondere: es hat unterirdische Gänge mit Läden und Bars, die am Wochenende geöffnet werden. Einzelne Gänge gehen bis zum Bahnhof oder zur Brauerei, wir hatten aber keinen Zugang.

Schwarzes (im) Gold.

Tag 55, Willow Springs – Fort Scott – Emporia

550 km ging es heute Richtung Nordwest. Wir haben die Ozarks verlassen, Springfield umfahren und, kurz nach der Grenzüberschreitung nach Kansas, einen Halt beim „Fort Scott National Historic Site“ eingelegt.

Das Fort wurde 1842 von der US Army erstellt und diente als Aussenposten zur Sicherung der Grenze zum Indianergebiet. 1846 bis 1848 kämpften viele der Dragoons (damalige Elitesoldaten, die zu Pferd und zu Fuss kämpfen konnten) im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg.

Danach wurde das Fort von der Armee verlassen und die Gebäude versteigert. Mit dem Aufflammen des Bürgerkriegs 1861 kam die Unions-Armee zurück nach Fort Scott und verwendete es als Versorgungsstützpunkt und Ausbildungszentrum (das Fort selbst wurde nie angegriffen). Interessant fand ich, dass hier auch drei Indianer-Kompanien, die mit den Unionisten kämpften, ausgebildet wurden.

Das wars dann, könnte man meinen, aber 1869 begann der Ausbau des Eisenbahnnetzes und viele Leute wehrten sich gewalttätig gegen die Expansion. Das Militär kam zurück, mit dem Auftrag, die Eisenbahnarbeiter zu beschützen und sicherzustellen, dass der Ausbau und damit auch der Zusammenhalt der neuen Nation vorangetrieben werden konnte.

Nach dem Besuch ging es auf einsamen Strassen weiter durch weite Ebenen mit Landwirtschaft und vielleicht da und dort noch etwas Prairie bis Emporia. Wir liegen hier am Berührungspunkt von Bible Belt (ich habe für das 20’000 Einwohner Städtchen mit Universität mehr als 20 Kirchen gezählt) und der Tornado Alley (Emporia wurde 1974 von einem F4 Tornado getroffen, 6 Toten und 200 Verletzte waren die Folge).

Fort Scott, das ehemalige Spital.

Fort Scott, auf der Terrasse des Spitals.

Die beiden Offiziersquartiere.

Fort Scott, Sicht auf die Quartiere.

Und direkt neben dem Fort, das Städtchen.

Auf der Fahrt nach Emporia.