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Tag 31, Klaipeda – Liepaja

Kaum in Klaipeda Richtung Norden abgefahren, überqueren wir die Grenze zu Lettland. Wir fahren der Ostseeküste entlang weiter und stoppen bei Palanga, einem Badeort. Nächste Station ist Pape, aber hier dominiert Natur – Besucher werden von Wasser und Schilf des Pape-Sees ferngehalten. Wir versuchen es noch in Jörmalciems und finden Dünen und Strand. Danach erreichen wir Liepaja, die drittgrösste Stadt Litauens, mit einiger Schwerindustrie bestückt und einem eisfreien Hafen. Nach einer Pause schauen wir uns das Städtchen, das als Kulturhauptstadt Europas für 2027 bestimmt ist, am Abend an.

Palanga mit dem langen Pier und …
.. den Leuten, die in Kinobestuhlung aufs Meer schauen.
In Pape wandern wir zum Vogelbeobachtungsturm. Endlich wieder mal Planken unter den Füssen.
Bei “warmen” 17 Grad geht es von der mit 37m höchsten Düne Lettlands runter …
.. zum schönen und einsamen Strand.
Liepaja: Der grosse und schön angelegte “Seaside Park”.
Die Fischereiflotte im Hafen von Liepaja. Scheint nichts mehr zu laufen.

Tag 32, Liepaja – Kuldiga

Bei gutem Wetter geht es nordostwärts durch die Region Kurzeme Richtung Kuldiga. Einen Zwischenhalt legen wir in Aizpute ein. Dann geht es mehr oder weniger eben weiter bis nach Kuldiga. Dieses Städtchen wurde, so wie es scheint, von den Sowjets vergessen: keine Plattenbauten, keine Industrie und kein Bahnhof – ein kleines Juwel. Wir schauen uns den Wasserfall und die Backsteinbrücke an und gönnen uns dann eine Führung im Riezupe Naturpark.

Aizpute: Kirche und …
… der Teich mit der Mühle in herbstlichen Faaarben.
Kulgida: Die Backsteinbrücke über die Venta – es soll eine der längsten dieser Art in Europa sein.
Der Wasserfall mit seinen 246 m Breite soll der breiteste in Europa sein. Zum Vergleich, der Rheinfall bei Neuhausen ist 150 m breit. Über Höhe und Wassermenge sprechen wir nicht.
Vor dem Eingang der Höhlen in Riezupe warten wir auf unseren Guide. Er wird uns durch 500m (von total etwa 2000m) Gänge führen, wo über vier Generationen hinweg feiner Sand abgebaut wurde, um die Glasindustrie in Riga und Ventspils zu füttern.
Wir treffen hier einige schlafende Fledermäuse. Der Abbau des Sandes war nur möglich, weil oberhalb des Sandes eine stabile Dolomitschicht existiert, die das Einstürzen verhindert. Heute ist es noch Turiattraktion.
Zurück in Kuldiga beziehen wir unser Zimmer mitten in der Altstadt in einem Haus aus dem 17. Jahrhundert. Schön renoviert und steile, altengerechte Treppen.
Wir wohnen im obersten Stock unter dem Dach.
Noch einen …
… oder zwei Blicke in die nette Altstadt.

Da wäre noch was. Mir scheint, dass die weltweite Automobil-Industrie, unter Führung der Deutschen Automarken, vor mindestens zehn Jahren eine komplexe Spezialentwicklung für die Baltischen Staaten hat einbauen müssen. Ins Auto eingebaut, stellt sie erfolgreich sicher, dass der rauchende und hämmernde Diesel bei Stillstand ohne Öffnen einer Türe nicht abgestellt werden kann.

Quelle: Fünf Wochen Beobachtung in allen drei Baltischen Staaten.

Tag 34, Jurmala – Allschwil

Nach einem etwa zweistündigen Aufenthalt am Flughafen Riga nehmen wir den A220 der Baltischen Luft. Etwas später durchqueren wir den hektischeren Flughafen Zürich. Und nach zwei Stunden ÖV sind wir zu Hause. Das wars.

Danke an alle, die den Blog gelesen und kommentiert haben!

Noch etwas zur Kulinarik:

Wein aus dem Pappbecher – geht auch.

Kurzes Summary unserer Eindrücke im Baltikum:

  • Es ist überall sehr sauber, wir haben kein Littering gesehen.
  • Praktisch kein Plastik am Strand.
  • Problemlose Unterkünfte, Check-In, Sauberkeit, Freundlichkeit immer einfach und gut; Preise etwa 1/2 bis 1/3 der Unsrigen.
  • Die Strassen sind unterschiedlich ausgebaut, es gibt fast keine Autobahnen, unbefestigte Stassen benutzten wir vor allem in Lettland.
  • Ausserhalb der drei “grossen”. Zentren ist der Verkehr überschaubar, zum Teil sind die Strassen leer.
  • Es hat viele Radaranlagen auf den Strassen. Alle werden mit Schild angekündigt (zumindest meine och das jetzt noch). In Litauen sind die Anlagen, die den Geschwindigkeitsschnitt über mehrere Kilometer messen, beliebt (und ich habe festgestellt, dass unser Navi Radar, Vorgabe,- und Durchnittsgeschwindigkeit anzeigen kann!).
  • Ausnahmslos alle Autofahrer halten bei Fussgängerstreifen.
  • Essen in den Restaurants ist zum Teil sehr gut, zur Zeit etwa 1/3 bis 1/2 von unseren Preisen.
  • Alte Dieselautos, Heizen mit Holz und Kohle, man merkt es an der Luftqualität.
  • Den ÖV haben wir nicht benutzt; ich denke die Bahnverbindungen zwischen den grösseren Städten sind okay, sonst gibt es Busse, die die Regionen erschliessen. Nach der Anzahl der Busse, die uns begegnet sind, zu urteilen, würde ich sagen, dass ein eher dünner Fahrplan installiert ist. Auto ist Trumpf.
  • Die Bevölkerungsdichte ist im gesamten Baltikum auffallend klein.
  • Frauen sind meist sehr modisch angezogen.
  • Es hat überall Überwachungskameras in Städten, aber auch in Dörfern.
  • Die Balten sind Im Kontakt zurückhaltend: wir empfanden sie oft als eher unfreundlich.
  • Sehenswürdigkeiten, Kulturdenkmäler sowie Naturbesonderheiten werden gut unterhalten und geschützt.
  • Im September ist es leer, es hat fast keine Touris.
  • Es hat auffallend wenig Hundescheisse auf den Trottoirs.
  • Es ist flach, flach und flach im Baltikum. Erheben sich mehr als drei Hügel, die 200 m Höhe erreichen, wird von „xxxx-Schweiz“ gesprochen.
  • Es herrscht eher eine Bier,- als Weinkultur.
  • Die Mahlzeiten sind fleischlastig, der Salat ist meist ohne Sauce, das erinnert an Polen, aber nicht so fettig wie wir es dort erlebt haben.
  • Wie wohnen die Balten? Schwierig für uns zu sagen. In den Plattenbauten, in denen wir gewohnt haben, sind die Wohnungen eher klein.
  • Unser Fazit: Wir haben es als äusserst stressfreies und interessantes Reisen erlebt.

Unsere Reise:

  • Total 34 Reisetage, 33 Übernachtungen.
  • 17 verschiedene Übernachtungsorte, also im Schnitt 2 Nächte pro Ort.
  • Total 4000 km mit zwei Autos; mit dem Hybrid- Toyota 3,9 l/100km und dem Skoda Fabia mit 4,8 l/100km.